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HBO Datenbank - Tagung

Tagungsthema: Umwelt und Weltgestaltung: Leibniz` politisches Denken in seiner Zeit
Weitere Informationen: http://www.uni-hannover.de/imperia/md/content/leib nizprofessur/programm_feb2012.pdf   
Durchführende Institution: Leibniz-Stiftungsprofessur der Leibniz Universität Hannover und der Landeshauptstadt Hannover; Institut für Europäische Geschichte; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Tagungsbeginn: 29. 03. 2012 09:00:00
Tagungsende: 31. 03. 2012 17:00:00
Tagungsort: Hannover
Veranstaltungsstätte: Leibniz-Haus Hannover; Holzmarkt 4-6; 30159 Hannover
Anprechpartner: Beckmann, Ute
E-mail des Anprechpartners: beckmann@lsp.uni-hannover.de
Tagungsankündigung:

G. W. Leibniz` Politische Schriften umfassen grundlegende Themen zur politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Verfasstheit des römisch-deutschen Reiches und zu seiner Stellung im europäischen Kontext. Als “politisch“ werden aber auch allgemeine Fragen der respublica und des öffentlichen Wohls erörtert, wobei sich neben ausgesprochen geschichtswissenschaftlichen Inhalten enge fachliche Verbindungen beispielsweise zu den Rechtswissenschaften, der politischen Philosophie, den Sozial- und Erziehungs-wissenschaften oder der Theologie ergeben.

Dabei treffen wir auf einen sehr vielschichtigen sachlichen Kontext der zu unterschiedlichsten Anlässen und aus teilweise persönlichen Motiven heraus verfassten Schriften. Diese Kontextualität, die sich auf politische, kulturelle und gesellschaftliche Realitäten erstreckt, äußert sich in differenzierten und innovativen Begriffen und Ideen. Die in den Politischen Schriften edierten Texte illustrieren nicht nur die tiefe geistige Verwurzelung des deutschen Gelehrten und politischen Denkers in den europäischen Bewegungen und Traditionen der Übergangsphase vom Barock zur Aufklärung, sie belegen auch seinen eigenen kreativen konzeptionellen Beitrag. Zu nennen wären beispielsweise Leibniz` Reichsbegriff, sein Bild eines konkurrierenden und föderalen Europa, sein dynamischer Territorialbegriff, die Idee des Vernunftstaates, seine Rechts- und Gerechtigkeitsvorstellung, seine Konzeption von Individualität und Harmonie in Kultur und Gesellschaft.

Um das spezielle historische Profil der politischen Schriften Leibniz` für eine fachübergreifende geisteswissenschaftliche Nutzung herauszuarbeiten, erscheinen die seit einiger Zeit wieder stärker in den Blickpunkt gerückten methodischen Ansätze der Begriffs-, Ideen- und Diskursgeschichte als sinnvoll.

Ziel der Tagung ist es, Leibniz` Politisches Schrifttum in seiner Entstehungsgeschichte darzustellen und in seinem eigenständigen Profil zu würdigen. Voraussetzung für eine entsprechende Einordnung seiner Texte wäre eine Historisierung von Ideen, Begriffen und Diskursen, eine Kontextualisierung seines politischen Denkens. Seine Texte sollen als politische Äußerungen bzw. Handlungen wahrgenommen und gewürdigt werden. Leibniz` Sprache und Ideen stellen insofern ein Zeitzeugnis dar, sie spiegeln ideologische Denkmuster und symbolische Ausdrucksformen als Teil seiner Lebenswelt; sie sind Ergebnis einer intensiven Teilhabe an zeitgenössischen Diskursen und Produkt sprachlicher Konventionen, sozio-kultureller Kontexte, geistig-literarischer Wissenshorizonte und interkultureller Kommunikation.

Ein breiter begriffs-, diskurs- bzw. ideengeschichtlicher Zugriff ist in einer groß angelegten Fachtagung bislang nicht unternommen worden, verspricht jedoch für die historische und geisteswissenschaftliche Forschung sehr fruchtbare und weiterführende Ergebnisse.

Nähere Informationen zum Tagungsprogramm entnehmen Sie bitte oben genannter URL.

Schlagwörter: Bildungsgeschichte; Tagung; Leibniz, Gottfried Wilhelm; Politisches Denken; Schrifttum; Geisteswissenschaften; Geschichtwissenschaften; Historische Bildungsforschung
Erfassungsdatum: 05. 03. 2012
Korrekturdatum: 05. 03. 2012