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HBO Datenbank - Tagung

Tagungsthema: Praktiken des Schreiben- und Lesenlernens in der Schule der Moderne
Weitere Informationen: http://bbf.dipf.de/aktuelles/tagungen/tagung-lesen -schreiben   
Durchführende Institution: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) des DIPF
Tagungsbeginn: 15. 11. 2013
Tagungsende: 15. 11. 2013
Tagungsort: Berlin
Veranstaltungsstätte: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung; Warschauer Straße 34-38; 10243 Berlin
Anprechpartner: Reh, Sabine; Wilde, Denise
E-mail des Anprechpartners: heinicke@dipf.de
Tagungsankündigung:

Die Tagung beleuchtet die schulische Praktiken und die Materialität des Lesen- und Schreibenlernens in interdisziplinärer Perspektive. Lesen und Schreiben werden einserseits als Prozesse der Kultivierung und Ästhetisierung behandelt, also als Akte der Aneignung von Welt und der Produktion von Wissen. Sie werden andererseits als Bestandteile von Subjektivierungsprozessen verstanden, in denen historisch je in besonderer Weise Subjekte mit bestimmten Gewohnheiten und Haltungen hergestellt werden.

Die Vermittlung der Kulturtechniken Schreiben und Lesen zählt zu den zentralen Funktionen der Schule. Das Erlernen des Lesens und Schreibens gilt als eine der grundlegendsten Aufgaben von Schülerinnen und Schülern und ist Voraussetzung weiterer Bildungsprozesse wie auch der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Im Laufe der Vermittlungsgeschichte des Lesens und Schreibens haben sich Methoden und Techniken herausgebildet, mit deren Hilfe jene Fähigkeiten erlernt werden sollen. Eine Bestandsaufnahme der Praktiken des Lesen- und Schreibenlernens, auf die die moderne Schule zurückgreift, veranschaulicht Kontinuitäten und langsame Wandlungsprozesse, aber auch Diskontinuitäten der Praktiken des Lehrens, Unterrichtens und Lernens und befragt diese in bildungsgeschichtlicher Perspektive.

Im Rahmen der Tagung werden neben einem Überblick über die Forschungen zur Geschichte des Lesens und Schreibens bzw. dessen Erlernen in der Schule unterschiedliche Werkzeuge und Praktiken vorgestellt und in einem interdisziplinären wissenschaftlichen Kontext diskutiert: Wie sahen unterschiedliche Praktiken des Schreib- und Leseunterrichts aus und wie veränderten sie sich? Welche – sich vielleicht auch wandelnde – Bedeutung hatten sie für das Individuum? Wie lernten die Schülerinnen und Schüler zu unterschiedlichen Zeiten lesen und schreiben? Mit welchen Werkzeugen schrieben sie bzw. erlernten sie das Schreiben, was lasen sie, anhand welcher Texte und Medien lernten sie in der Schule lesen? Wie wurden ihre Hand beim Schreiben, ihre Haltung und ihre Stimme geformt? Welche Herausforderungen stellten sich für Lehrende beim Vermitteln, welche für die Schülerinnen und Schüler beim Lesen- und Schreibenlernen? Auf welche Weise wurden dabei die Lernenden gefördert, aber gleichzeitig auch diszipliniert und als unterschiedlich fähige Lesende und Schreibende kategorisiert?

Die Tagung zeigt auf, dass Lesen und Schreiben nicht nur Akte der Herstellung, Speicherung und Ordnung von Wissen sind, sondern sie in ihren kulturellen Bedeutungen stets auch gesellschaftliche Vorstellungen spiegeln und normierend wirken. Sie lenkt den Blick auf die materialisierenden und kreativen Potentiale des Schreibens und Lesens und die damit verbundenen schulgeschichtlichen Entwicklungen. Die Tagung schließt in dieser Weise an aktuelle erziehungswissenschaftliche sowie sozial- und kulturgeschichtliche Überlegungen zu einem „Material turn“ an. Sie verweist auf die Bedeutung von Praktiken für Erziehungs- und Bildungsprozesse und deren Geschichte sowie auf die Notwendigkeit ihrer wissenschaftlichen Erforschung.

Die Tagung bildet den Abschluss der aktuellen BBF-Ausstellung „Von der Fibel zum Smartboard. Praktiken des Schreiben- und Lesenlernens in der Schule der Moderne“.

Das Tagungsprogramm finden Sie hier.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Gäste sind herzlich willkommen. Um Anmeldung wird bis Freitag, 1. November 2013, gebeten.

Schlagwörter: Bildungsgeschichte; Tagung; Lesenlernen; Schreibenlernen;Moderne
Erfassungsdatum: 04. 09. 2013
Korrekturdatum: 09. 10. 2013