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HBO Datenbank - Tagung

Tagungsthema: Zwischen Trümmern und Neubeginn - ``Geschichtsdidaktik`` zwischen 1945 - 1961 - Köln 04/07
Weitere Informationen: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id =6646   
Durchführende Institution: Universität zu Köln; Pädagogische Hochschule Heidelberg
Tagungsbeginn: 12. 04. 2007 13:30:00
Tagungsende: 14. 04. 2007 13:00:00
Tagungsort: Köln
Veranstaltungsstätte: Universität zu Köln
Anprechpartner: Hasberg, Wolfgang
E-mail des Anprechpartners: w.hasberg@uni-koeln.de
Tagungsankündigung:


Die „Stunde Null“ – ob es sie gegeben hat, ist inzwischen in den verschiedensten Bereichen der deutschen Geschichte untersucht worden. Auch in der Geschichtsdidaktik ist die Zeit nach 1945 als eine Zeit des Neuanfangs in West (K. Herbst, U. Mayer) und Ost (M. Demantowsky) mehrfach analysiert und dargestellt worden. Der Schwerpunk lag in allen diesen Studien auf dem Neuanfang, weniger auf der Frage nach den Kontinuitäten. Dieser Problematik widmet sich die Tagung Zwischen Trümmern und Neubeginn – „Geschichtsdidaktik“ zwischen 1945 – 1961, die in der Folge einer Tagungsserie steht, die 2005 in Heidelberg begonnen wurde. Ziel dieses Tagungsserie ist es, nicht nur die äußeren Bedingungen und die Linien der Entwicklung im Inneren des geschichtsdidaktischen Diskurses auszuloten, sondern die in der Zeit vorgelegten Konzeptionen selbst der geschichtsdidaktischen Analyse zu unterziehen, um Kontinuitäten und Diskontinuitäten im geschichtsdidaktischen Denken aufzudecken.

Mit der Frage nach den Kontinuitäten und Diskontinuitäten im geschichtsdidaktischen Diskurs nach 1945 nimmt die Tagung ein brisantes Thema auf: Inwieweit lassen sich personelle und konzeptionelle Kontinuitäten zur NS-Zeit feststellen? Inwieweit markiert das Jahr 1945, in dem nach der Kapitulation der Geschichtsunterricht in den Besatzungszonen für unterschiedlich lange Zeit ausgesetzt wurde, einen personellen oder konzeptionellen Neubeginn? Inwieweit wurden nach 1945 „Neue Wege“ beschritten, deren (personelle und konzeptionelle) Ausgangspunkte in einer Vergangenheit vor 1933 liegen?

Antworten auf diese Fragen werden gesucht, indem zunächst die Rahmbedingungen des „geschichtsdidaktischen“ Diskurses ausgeleuchtet werden, wobei Kontinuitäten und Diskontinuitäten in Geschichtswissenschaft (E. Wolfrum), (geisteswissenschaftlicher) Pädagogik (E. Matthes) und historisch-politischer Bildung (C. Arendes) ausgeleuchtet werden. In einem zweiten Schritt werden die Rahmenbedingungen eines Neubeginns in Ost (M. Demantowsky) und West (U. Mayer) beleuchtet, bevor die geschichtsdidaktischen Konzeptionen der Zeit 1945 - 1961 eingehenden Analysen unterzogen werden. Dabei werden die institutionellen Konzeptionen der Lehrerausbildung (A. Hettinger) und des Geschichtslehrerverbandes (T. Arand) ebenso wie die in Richtlinien und Lehrplänen auszumachenden Entwürfe (Ch. Schwarz, Ch. Segger) darauf hinterfragt, welche Kontinuitäten und Neuansätze sich in ihnen ausmachen lassen. Darüber hinaus werden die Konzepte einzelner Richtungen, wie sie in den Überblicksdarstellungen separiert wurden, von ausgewiesenen Geschichtsdidaktikern (B. Alavi, Ch. Bühl-Gramer, M. Baricelli, H. Kuss, A. Michler, M. Daumüller) mit derselben Fragestellung konfrontiert. Im Ergebnis sollen Kontinuitäten und Diskontinuitäten im Bereich des geschichtsdidaktischen Diskurses sichtbar werden. Die historische Selbstbespiegelung der Geschichtsdidaktik dient auf diesem Wege nicht alleine der historischen Rekonstruktion des Geschehens, sondern der Rekonstruktion und Analyse des Diskurses zwischen 1946 - 1961, um Elemente aufzufinden, die bewusst oder unbewusst ausgeblendet oder fokussierend in den Blick genommen wurden. Ziel ist es nicht nur, Anknüpfungspunkte für den gegenwärtigen Diskurs zu finden, sondern eine präzisere historische Standortbestimmung desselben herbeizuführen.
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12. April 2007

Sektion I: Geschichtsdidaktik zwischen Geschichtswissenschaft, politischer Bildung und Pädagogik. Anknüpfungsmöglichkeiten in der „Stunde Null“

13:30 – 16:30

Seidenfuß, Manfred: „Geschichtsdidaktik“ in der „Stunde Null“. Eine Einführung

Wolfrum, Edgar: Zwischen Tradition und Neuorientierung? Die Geschichtswissenschaft in Nachkriegsdeutschland. Neue Zugangsweisen, Begründung von Schulen und Diskursen

Arendes, Cord: Zwischen Tradition und Neuorientierung. Politikwissenschaft und historisch-politische Bildung

Matthes, Eva: Geisteswissenschaftlichen Pädagogik in der „Stunde Null“. Kontinuität und Diskontinuitäten

Sektion II: „Geschichtsdidaktik“ in der „Stunde Null“ - Neue Schlaglichter auf vorliegende Forschung

16:45 – 18:45

Hasberg, Wolfgang: Neubeginn der Geschichtsdidaktik in Ost und West. Eine Einführung

Mayer, Ulrich: Neubeginn oder Wiederanfang? Geschichtsdidaktik im Westen Deutschlands

Demantowsky, Mark: Neubeginn oder Wiederanfang? Geschichtsdidaktik in SBZ und DDR

13. April 2007

Sektion III: Institutionen und Organisationen

9:00 – 12:45

Seidenfuß, Manfred: Geschichtsdidaktik im Kontext von Institutionen und Organisationen

Segger, Christian: Richtlinien und Lehrpläne im diachronen Vergleich. Das höhere Schulwesen

Schwarz, Christopher: Richtlinien und Lehrpläne im diachronen Vergleich. Das niedere Schulwesen

Hettinger, Annette: Geschichtslehrerausbildung im diachronen Vergleich

Arand, Tobias: Neuorientierung des Geschichtslehrerverbandes

Sektion IV: Köpfe und Konzeptionen

14:30 – 17:15

Bühl-Gramer, Charlotte: Politische und historische Bildung. Neuanfang durch Kooperation? (Felix Messerschmidt)

Barricelli, Michele: Geschichtsdidaktik und Völkerverständigung – Eine Kriegserfahrung? (G. Eckert)

Kuss, Horst: Neue Wege oder alte Schläuche? Geisteswissenschaftliche Pädagogik oder Neuorientierung der Geschichtsdidaktik (E. Weniger)

14. April 2007

Sektion IV: Köpfe und Konzeptionen (Fortsetzung)

9:15 – 13:00

Michler, Andreas: Der Bremer Geschichtslehrerkreis und Hans Ebeling.

Alavi, Bettina: Historische oder volkstümliche Bildung. Grundentscheid einer neu orientierten Geschichtsdidaktik (Theodor Fliedner)?

Daumüller, Markus: Ganzheitliches Geschichtsdenken E. Wilmanns

Kuhn, Bärbel: Historische Bildung als Welt- und Menschenkunde

Hasberg, Wolfgang/Seidenfuß, Manfred: Fazit: Kontinuitäten und Diskontinuitäten

Kontakt


Prof. Dr. Wolfgang Hasberg
Universität zu Köln
Philosophische Fakultät, Historisches Seminar II,
Gronewaldstr, 2
50931 Köln
0221/4704781
0221/4707779
w.hasberg@uni-koeln.de

Schlagwörter: Bildungsgeschichte; Geschichtswissenschaften; Wissenschaftsgeschichte; Geschichtsunterricht; Politische Bildung; Geschichtslehrer; Lehrerbildung; 1945-1961
Erfassungsdatum: 29. 01. 2007
Korrekturdatum: 23. 04. 2007