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HBO Datenbank - Projekt

Projektleiter, Anprechpartner: Näf, Martin
Name des Projektes: Paul und Edith Geheeb-Cassirer: Einrichtung eines Archives / Biographie Teil II
Vorauss. Abschluss: 2000
Anschrift, Institut: Universität Bern, Pädagogisches Seminar, Abt. Allgemeine Pädagogik, Muesmattstrasse 27, CH-3012 Bern, E-Mail: naef@ubaclu.unibas.ch
Darstellung des Forschungsvorhabens:  

Paul Geheeb (1870-1961) gehört zu den bekanntesten deutschen (Reform)-Pädagogen des 20. Jahrhunderts. Die von ihm und seiner zweiten Frau Edith Geheeb-Cassirer (1885-1982) gegründete Odenwaldschule und die von den Beiden nach ihrer Emigration in die Schweiz im Jahre 1934 gegründete Ecole d`Humanité zählen nach wie vor zu den international bekanntesten Reform- oder Alternativschulen des deutschen Sprachraumes. Im Rahmen des von der Schule gegründeten "Geheeb-Archivs" bemüht sich die Ecole d`Humanité als Erbin des umfangreichen Nachlasses von Paul und Edith Geheeb-Cassirer seit der Mitte der 1980er Jahre um eine sachgemässe Erschliessung und Aufarbeitung dieses zeit- und pädagogikgeschichtlich äusserst wertvollen Quellenbestandes. Der erste Schwerpunkt im vorliegenden Projekt liegt in der wissenschaftlichen Beratung und der Mitarbeit beim Aufbau dieses Archives; Hauptaufgaben sind in diesem Zusammenhang insbesondere die teilweise elektronische Erfassung der Bestände und die Erstellung einschlägiger Findmittel. Der zweite Schwerpunkt des Projektes besteht in der Veröffentlichung eines Teiles dieses Quellenmaterials im Rahmen des zweiten Bandes der Geheeb-Biographie, deren erster im Sommer 98 erschienener Band die Entwicklung Geheebs bis zur Gründung der Odenwaldschule im Jahre 1910 umfasst. (Siehe Näf, M., Paul Geheeb ..., Deutscher Studienverlag, Weinheim 1998). Dabei geht es vor allem um  
1. die Mitarbeit Geheebs in Nationalen und internationalen pädagogischen Vereinigungen vor dem Jahre 1934, und  
2. Geheebs Verhältnis zu politischen und pädagogischen (Reform)Kreisen in der Schweiz von 1934 bis 1961. Die Arbeit versteht sich, wie bereits der erste Band der Biographie, als Beitrag zu einer quellenorientierten "Realgeschichte" des mythischen Komplexes, den wir heute gemeinhin "Reformpädagogik" nennen. Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden wird (soweit zugänglich und notwendig) zusätzlich zu dem Geheeb-Nachlass auch anderes Quellenmaterial (so z.B. Material aus den Nachlässen von W. Schohaus, E. Rotten, Ad. Ferrière, P. Bovet, E. Huguenin, F. Wartenweiler, F. Begert u.a.m.) mit in die Untersuchung einbezogen. Als Zusammenfassung dieser primär historisch orientierten Arbeit sollen abschliessend  
3. die Grundsätze von Paul Geheebs Pädagogik anhand einiger wesentlicher Texte skizziert und im Hinblick auf ihre praktische Relevanz für heutige Problemstellungen diskutiert werden. Dabei geht es nicht zuletzt um die kritische überprüfung der bisherigen Einschätzung von Paul Geheeb, welcher, so die diesem Teil zu Grunde liegende These, bis heute zu Unrecht fast durchweg auf seine Praxis, d.h. auf die organisatorischen Besonderheiten der von ihm und seiner Frau gegründeten Schulen (Kurssystem, Koedukation, Schulgemeinde) reduziert worden ist. 

benutzte Materialien:  

Briefe u.a. anderes Quellenmaterial aus dem Geheeb-Archiv, Hasliberg-Goldern, Schweiz; aus Archiven weiterer deutscher Landerziehungsheime (Odenwaldschule, Landschulheim Nordeck); aus dem deutschen Literaturarchiv Marbach; aus staatlichen Archiven der Schweiz und Deutschlands u.a.m.; relevante Bestände an "grauer Literatur" sowie (in beschränktem Umfang) Sekundärliteratur. - Das bestehende Quellenmaterial wird, soweit mögich, durch Interviews mit noch lebenden Zeitzeugen ergänzt.  

Status:  

Vom schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung geförderte Habilitationsschrift 

  

Erfassungsdatum: 14. 06. 1999
Korrekturdatum: 02. 04. 2004