Die Theorie und Praxis der Rassenhygiene und die Rassenpolitik des Nationalsozialismus sind in den vergangenen Jahren verstärkt Gegenstand historischer und wissenschaftsgeschichtlicher Forschung gewesen, in der Erziehungswissenschaft besteht hier jedoch noch ein großer Nachholbedarf In dem geplanten Forschungsvorhaben soll die Rezeption des Rassenkonzepts und der rassenhygienische und -politische Diskurs in der Erziehungswissenschaft rekonstruiert werden. Dies soll durch bibliographische und biographische Untersuchungen erfolgen. Ziel ist die Erstellung einer Bibliographie pädagogischer und erziehungswissenschaftlicher Schriften der Zeit, die Ausmaß und Ausrichtung dieses Diskurses sichtbar macht, die Erstellung einer Datensammlung zu den Autoren dieser Schriften, sowie eine biographische Untersuchung über Wissenschaftler aus der akademischen Lehrerbildung und der universitären Erziehungswissenschaft, die aktiv an der Ausgestaltung, pädagogischen Vermittlung und praktischen Umsetzung der Rassenhygiene und Rassenpolitik im Nationalsozialismus beteiligt waren. Ziel ist, über statistische Auswertungen zu empirisch begründeten Aussagen zu gelangen und in diesem Zusammenhang auch einen empirisch begründeten Beitrag zur Diskussion über die Rolle der Erziehungswissenschaft und der Pädagogik im Dritten Reich zu leisten. Mit dem Projekt sollen darüber hinaus Materialgrundlagen für künftige erziehungs- und wissenschaftsgeschichtliche Forschungen geschaffen werden.

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DFG-Projekt, Beginn 1.11.1998, verbunden mit Dissertationsvorhaben der Mitarbeiter