Das Projekt ist im Schnittpunkt von Frauenforschung, historischer Pädagogik, Schulforschung und Professionalisierungsforschung angesiedelt und geht den Ursachen nach der gegenwärtig nur geringen Repräsentanz von Frauen in leitenden Positionen des höheren Schulwesens nach. Geklärt werden soll, warum sich zu Beginn der 60er Jahre doppelt so viele Frauen zur Leitung eines Gymnasiums bereit fanden wie zu Beginn der 90er Jahre. Zu diesem Zweck werden Gymnasialdirektorinnen und -direktoren sowie Lehrerinnen und Lehrer der 60er, 70er und 90er Jahre in Leitfadeninterviews auf jene gesellschaftlichen und individuell-lebensgeschichtlichen sowie strukturellen Bedingungen der Organisation Schule hin befragt, die Chancen für eine Leitungsfunktion geboten oder verhindert haben. Biographische Orientierungen und Handlungsmuster der Befragten, ihr Umgang mit tradierten Geschlechterordnungen, das professionelle Rollenverständnis sowie die Handlungsmöglichkeiten innerhalb der Schulorganisation und der vorgegebenen Schulstrukturen werden analysiert. 

 Biographische Leitfadeninterviews 

 Dissertation