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HBO Datenbank - Projekt

Projektleiter, Anprechpartner: Wolff, Sylvia
Name des Projektes: Die Idee der Verallgemeinerung des Taubstummenbildungswesens und ihre Realisierung in der Provinz Brandenburg im 19. Jahrhundert
Vorauss. Abschluss: 2000
Anschrift, Institut: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Rehabilitationswissenschaften, Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Darstellung des Forschungsvorhabens:

 Die Dissertation entsteht im Rahmen des DFG-Projekts "Die Erweiterung von Idee und Praxis der Bildsamkeit durch die `Entdeckung` der Bildbarkeit Behinderter..." unter der Leitung von Prof. S. Ellger-Rüttgardt und Prof. H.-E. Tenorth. Die Idee der Verallgemeinerung des Taubstummenunterrichts entwickelte sich zu Beginn des 19, Jahrhunderts aus dem Konflikt, möglichst viele Gehörlose bilden zu wollen, aber für dieses Vorhaben nicht Ober genügend Taubstummenanstalten zu verfügen. Deshalb sollte der Unterricht der Gehörlosen die keine Aufnahme an einem Institut fanden, an den örtlichen Volksschulen erfolgen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts scheiterte die Idee.
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Verallgemeinerungsidee als Schnittstelle von ideen- und wirkungsgeschichtlich relevanten Forschungsfragen zu allgemeinpädagogischer und sonderpädagogischen Themen, bspw. wie sich die, Gehörlosenpädagogik im Zuge von Professionalisierung und Institutionalisierung und, damit unmittelbar verbunden, mit der Herausbildung einer eigenen Methodik und Didaktik, zu einer sonderpädagogischen Spezialdisziplin entwickelte, Folgende Schwerpunkte wurden dabei gesetzt: 
die Bearbeitung von Forschungsfragen, die vor allem auf die Differenz zwischen Programm und Rezeption der Idee hinzielen;
die Analyse der konkret-pädagogischen Wirksamkeit der Idee, vor allem unter integrativen Aspekten, auch im Hinblick auf die gegenwärtige Diskussion zur Integration Behinderter;
die Berücksichtigung der regionalgeschichtliche Aspekte (u. a. die besondere Stellung des Berliner Taubstummeninstituts, als Ausbildungseinrichtung für Taubstummenlehrer für die Provinz Brandenburg und als Hort pädagogischer Diskussion) sowie der Besonderheiten pädagogischer Praxis im ländlichen Raum;
die Entwicklung erster Fürsorgeeinrichtungen für Gehörlose;
Kontinuitaten und Brüche in der Kooperation zwischen gehörloser Minderheit und der Gesellschaft;
Überprüfung der Materialien auf ihren Einsatz in der pädagogischen Praxis, bspw. für die Erarbeitung einer didaktischen Handreichung für den Geschichtsunterricht und die Projektarbeit an Gehörlosenschulen im Land Berlin oder Brandenburg.

benutzte Materialien:

 Auswertung der einschlägigen Archivbestände des Geheimen Preußischen Staatsarchivs, der Landesarchive, Stadt-, Kreis- und Kirchenarchive in Berlin/Brandenburg sowie von privaten Nachlässen, Analyse des pädagogischen Diskurses anhand von relevanten Magazinen und Zeitschriften, Auswertung der Lehrbücher und Bildertafeln, die im Unterricht mit Gehörlosen eingesetzt wurden.

 

Status:

 Dissertation

 

Erfassungsdatum: 10. 06. 1999
Korrekturdatum: 02. 04. 2004