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HBO Datenbank - Bericht

Autor: Basikow, Ursula
Titel: Der Nachlass- und Autographenkatalog der Bibliothek fuer Bildungsgeschichtliche Forschung im Internet
Erscheinungsjahr: 2001
zusätzl. Angaben zum Autor: Bibliothek fuer Bildungsgeschichtliche Forschung des Deutschen Instituts fuer Internationale Paedagogische Forschung
Text des Beitrages:
 

Seit kurzem ist unter der Adresse www.bbf.dipf.de neben dem Buchbestand auch ein Teil des Archivbestandes der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) zu recherchieren.
Im Archiv wird ein Teil der Bestände mit dem Programm HANS, einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten, an der Universitätsbibliothek Hamburg entwickelten Programm zur Erschließung von Handschriften, Autographen, Nachlässen und Sammlungen verzeichnet.
Im Nachlaß- und Autographenkatalog der BBF sind zur Zeit folgende Bestände enthalten:
1. Der Nachlaß von Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg (1790-1866) soweit die Einzelstücke des Nachlasses Handschriftensignaturen der Deutschen Lehrerbücherei tragen. Das erklärt sich daraus, daß der Diesterweg-Nachlaß kein echter, von Diesterweg selbst hinterlassener Nachlaß ist, sondern mittels eines Aufrufs der Deutschen Lehrerbücherei, Materialien von und über Diesterweg an die Bibliothek zu schicken, zusammengetragen wurde. Diese Diesterwegstücke sind im Rahmen der Verzeichnung der Restbestände der Handschriftensammlung der Deutschen Lehrerbücherei in HANS aufgenommen worden. Für den Gesamtnachlaß gibt es im Archiv ein Findbuch.
2. Der Nachlaß des Reformpädagogen Berthold Otto (1859-1933), der der BBF zusammen mit einem Teil des Schularchivs von der heute noch als Privatschule existierenden Berthold-Otto-Schule in Berlin-Lichterfelde und dem Berthold-Otto-Verein als Schenkung übergeben worden ist. Die Verzeichnung läuft gegenwärtig noch.
3. Der Nachlaß des DDR-Pädagogen Hans Löffler (1899-1988). Löffler war Mathematiklehrer und Lehrerbildner. Er war aktiv am Widerstand gegen die Nationalsozialisten beteiligt, gehörte der bekannten Widerstandsgruppe um den Pädagogen Kurt STEFFELBAUER an und hat nach 1945 am Aufbau der Schule und der Lehrerbildung in Ostberlin, später in Halle an der Saale teilgenommen. Der Nachlaß ist hauptsächlich für Wissenschaftler interessant, die sich mit der Pädagogik in der SBZ und frühen DDR beschäftigen.
4. Der Nachlaß von Karl Hoffmann (geb. 1915). Hoffmann war ein Musikpädagoge der DDR. Der Nachlaß enthält hauptsächlich Materialien zur Geschichte des Musikunterrichts in der DDR, da Hoffmann zu denen gehörte, die am Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut (DPZI) und später an der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften (APW) maßgeblich an der Erarbeitung der Musik-lehrpläne, Unterrichtshilfen und Lehrbücher für den Musikunterricht mitgewirkt haben.
5. Die Sammlungen des Adolf-Reichwein-Archivs, weiter oben beschrieben in dem Beitrag von BASIKOW / HARIK: "Adolf-Reichwein-Archiv erschlossen".
6. Ein Teilnachlaß der Pädagogin Elisabeth Blochmann (1892-1972). Es handelt sich um einen Nachlaßsplitter, der durch eine Schenkung in die BBF gelangt ist. Er enthält vor allem Lebensdokumente wie Geburtsurkunde, Taufschein, Zeugnisse, Arbeitsverträge, Berufungsunterlagen, Miet- und Versicherungssachen, Staatsbürgerschaftsangelegenheiten, einen Lebenslauf sowie ein Dokument aus ihrer Tätigkeit, nämlich eine Rezension zu einem Buch über Fröbel.
7. Die Autographensammlung der Deutschen Lehrerbücherei. Hierbei handelt es sich um den Restbestand einer einstmals bedeutenden, 8 000 Stücke umfassenden Sammlung, die durch Auslagerungen während des Zweiten Weltkrieges, die nicht zurückgekommen sind, auf ca. 1 000 Dokumente dezimiert worden ist. Es handelt sich dabei um Einzelstücke ganz unterschiedlicher Art, z. B. um Nachlaßsplitter, Protokollbücher von Lehrervereinen, Schülerzeugnisse, Berufungsurkunden für Lehrer, Urkunden zu Dienstjubiläen für Lehrer, Fleißkärtchen für Schüler, Briefe und Manuskripte.
8. Privatschulakten. Dieser Bestand ist aus dem Berliner Institut für Lehrerfort- und Weiterbildung und Schulentwicklung (BIL) in die BBF gelangt. Es handelt sich um Unterlagen von Privatschulen, die von den Nationalsozialisten geschlossen worden sind, vor allem um katholische und jüdische Schulen. Die Verzeichnung läuft gegenwärtig noch. Es kann aber bereits jede vorhandene Schule im Personen- und Körperschaftsregister gefunden werden.
9. Dienstzimmernachlässe der Leiter der Deutschen Lehrerbücherei (DLB). Die hier enthaltenen Materialien sind ein Fundus für die Geschichte der Deutschen Lehrerbücherei, die eine der Vorgängerinstitutionen der heutigen Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung ist. Der Bestand enthält Berichte und Manuskripte über erste Lehr- und Lernmittelausstellungen, Personalunterlagen der Lehrerbücherei, Schriftwechsel der Leiter, handschriftliche und gedruckte Tätigkeitsberichte, Unterlagen über Sondersammlungen der DLB (Diesterweg-, Harnisch- und Rochowsammlung), über die Finanzierung der DLB, über den Bau und die Einweihung des Berliner Lehrervereinshauses, aber auch private Unterlagen wie die Stammbücher der Familie Beckmann und Fotoalben von Beckmann, dem Leiter der DLB während der Zeit des Nationalsozialismus, um nur einiges zu nennen. Es ist nicht zu erkennen, weshalb gerade diese Materialien überliefert wurden, es ist keine Kontinuität, keine planvolle Überlieferung festzustellen.

Die Recherche in HANS
Neben der Datenbank HANS wird im Archiv der BBF die Datenbank "akte" verwendet, die vor allem zur Verzeichnung von Behördenschriftgut dient, zur Zeit vorwiegend dem des DPZI und der APW. In dieser Datenbank kann vorläufig nur in der BBF recherchiert werden.
In der Datenbank HANS stehen vier Register und eine kombinierte Suchmöglichkeit zur Verfügung. Personen und Körperschaften findet man am einfachsten im Personen- und Körperschaftsregister durch Eingeben der gesuchten Person oder Körperschaft. Für fast jede in einem zu verzeichnenden Bestand erwähnte Person wird zunächst ein Personenstammsatz angelegt, der, soweit der Arbeitsaufwand zu vertreten ist, recht umfangreich sein kann, bis hin zu einer Kurzbiographie. Unter diesem Stammsatz sammeln sich die Einträge zu dieser Person, die man sich einzeln zeigen lassen kann, wenn es nicht mehr als neun Einträge sind. Sind es mehr, muß, wie in dem Beitrag über das Reichwein-Archiv beschrieben, mit Hilfe der kombinierten Suche eine Einschränkung vorgenommen werden. Beispiele dazu sind in der Beschreibung der Datenbank angegeben. Für Körperschaften gilt das gleiche wie für Personen.
Das nächste Register umfaßt Titel und Stichworte. Es ist gut geignet, um die Struktur eines Bestandes zu zeigen. Dazu gibt man den Namen des Nachlassers oder den Titel des Bestandes und dazu das Zeichen "-" ein, z. B. "Berthold Otto -" oder "Privatschulakten -".
Erhält man bis zu neun Einträgen, kann man sie sich einzeln zeigen lassen, bei einer größeren Trefferzahl muß wiederum eine Einschränkung mit Hilfe der kombinierten Suche vorgenommen werden.
Die beiden anderen Register enthalten "Entstehungsdaten und Stichworte aus Beschreibungen" und "Signaturen". Für beide sind Eingabebeispiele bei der jeweiligen Suchfunktion vorhanden.
Möchte sich jemand genauer über die Datenbank HANS informieren, so kann er das auf der Homepage der Universität Hamburg unter der Adresse:
www.sub.uni-hamburg.de/cgi-bin/sub?hans/hans.htm tun.

Erfassungsdatum: 26. 01. 2001
Korrekturdatum: 02. 04. 2004