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Die Tagung fand in der Zeit vom
1. bis 9. September 2002 in Berlin an der Humboldt-Universität und
in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung sowie in Münster
an der Westfälischen Wilhelms-Universität statt. Die Organisation
lag in den Händen von Klaus-Peter HORN (Berlin) und Hasko ZIMMER (Münster).
Die Berlin-Münsteraner Veranstaltung war die Fortsetzung einer Tagung,
die im September 2000 in Japan (Hiroshima) stattgefunden hatte. Beide Tagungen
wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Dadurch war
es möglich, über die wissenschaftlichen Vorträge und Diskussionen
hinaus ein großzügiges Rahmenprogramm anzubieten, das die Teilnehmer
der diesjährigen Tagung an Orte führte, die einen Einblick in die
deutsche Geschichte und Gegenwart vermitteln konnten. Dazu gehörten
u.a. die Mori-Ogai-Gedenkstätte in Berlin, das Schulmuseum in Reckahn,
die Ausstellung über Friedrich Eberhard von ROCHOW sowie die Sonderausstellung
zum Thema „Der romantische Blick auf Kinder“ im Schloss Reckahn, die Gedenkstätte
Deutsche Teilung in Marienborn und die Villa Ten Hompel in Münster.
Das Programm der Tagung folgte dem Prinzip, dass zu dem gleichen Thema
zunächst je ein Vortrag von japanischer und von deutscher Seite gehalten
wurde und anschließend über beide Vorträge zusammenhängend
diskutiert wurde. Dieses Vorgehen erwies sich als ausgesprochen fruchtbar,
weil sich auf diese Weise Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Erziehungsverhältnissen
der beiden Länder intensiv herausarbeiten ließen und dadurch immer
wieder interessante und aufschlussreiche Querverweise möglich wurden.
Zu den Teilnehmern aus Japan gehörten: Ass.-Prof. Dr. Nobuo FUJIKAWA,
Prof. Dr. Masaki SAKAKOSHI, Ass.-Prof. Dr. Jun YAMANA, Ass.-Prof. Dr. Toshiko
ITO, Doz. Shizuka INOUE, Doz. Mariko KOBAYASHI und Prof. Dr. Yoichi KIUCHI.
Aus Deutschland nahmen teil: Prof. Dr. Bernd-A. RUSINEK, Prof. Dr. Heinz-Elmar
TENORTH, Dr. Klaus HIMMELSTEIN, PD Dr. Klaus-Peter HORN, PD Dr. Heidemarie
KEMNITZ, Dr. Hasko ZIMMER und Prof. Dr. Gisela MILLER-KIPP. Die Beiträge
beschäftigten sich mit Fragen des Zusammenhangs zwischen Herrschaftsstruktur
und „Ideologie“, mit „Begabtenförderung“ und Eugenik im pädagogischen
Denken, mit der Interpretation des Aufenthalts von Eduard SPRANGER in Japan
aus japanischer und deutscher Sicht, mit der Darstellung von Kriegserziehung
und Ausleseerziehung im zeitgenössischen Dokumentarfilm, mit Mädchenerziehung
im Japan der Kriegszeit und im nationalsozialistischen Deutschland sowie mit
Problemen von Vergangenheitspolitik und Erinnerungsarbeit in Japan und Deutschland
von 1945 bis heute.
Die Beiträge sollen sowohl in Japan als auch in Deutschland publiziert
werden. Als Publikationstermin ist der Sommer 2004 vorgesehen.
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