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Tagungen:
Am 30. September 2002 fand im Schulmuseum Ichenhausen die Jahrestagung
der Internationalen Gesellschaft für historische und systematische Schulbuchfor-schung
e.V. statt. Die Tagung stand unter dem zentralen Thema „Didaktische Inno-vationen
im Schulbuch“ und bot neben historischen Beiträgen auch einen Überblick
über aktuelle Entwicklungen und Tendenzen im Bereich der Schulbuchproduktion.
Zu dieser Tagung wird ein Tagungsband erscheinen. Für weiterführende
Hinweise: Dr. Carsten HEINZE, Universität Augsburg, Lehrstuhl für
Pädagogik, Universitätsstr. 10, 86159 Augsburg, Tel.: 0821-5985564-5573;
E-Mail: carsten.heinze@phil.uni-augsburg.de
Ausstellungen:
Bis zum 1. Dezember
2002 konnte in der Stadtgalerie in Bozen die Ausstellung „U baro drom – Der
lange Weg: Geschichte und Kultur der Sinti und Roma“ angesehen werden. Ziel
der Ausstellung war es, dem Besucher Kenntnisse über die Kultur der
Sinti und Roma zu vermitteln. Die Ausstellung gliederte sich in zwei Teile:
Im ersten Teil wurden in knapper Form die bedeutendsten Etappen des Weges
erzählt, den Sinti und Roma vor Jahrhunderten angetreten sind, thematisiert
auch in den Schreckenstaten des nationalsozialistischen Völkermordes.
Dieser Teil der Ausstellung ging aber auch auf das tägliche Leben, das
Brauchtum und die traditionellen Gewerbe der Sinti und Roma ein. Im zweiten
Teil stand das Bild der Sinti und Roma im Zentrum, das sich vom 16. Jahrhundert
bis heute durch die Werke der bildenden Kunst zieht. Hier war u.a. eine bedeutende
Auswahl von großformatigen Kohlegemälden von Otto PANKOK zu sehen.
Anschrift: Stadtgalerie, Dominikanerplatz 18, Bozen. Nachträgliche Informationen:
info@aktivacom.it
Vom 11. September
bis 3. Oktober 2002 fand in Bremen, Untere Rathaushalle, die Ausstellung
„Am Roland hing ein Hakenkreuz - Bremer Kinder und Jugendliche in der Nazizeit“
statt, die große Resonanz fand. Es handelte sich um eine Ausstellung
der Schulgeschichtlichen Sammlung Bremen unter der Schirmherrschaft des Präsi-denten
des Senats der Freien Hansestadt Bremen Dr. Henning SCHERF. Zur Ausstel-lung
wurde auch ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten.
Nachträgliche Informationen erhalten Sie unter Tel.: 0421-361-3030.
Anschrift: Schulgeschichtliche Sammlung Bremen, Auf der Hohwisch 61-63, 28207
Bremen
„Tijger in de klas!“ - so lautete der Titel einer Ausstellung, die vom 30.
Juni bis 3. November 2002 im Naturmuseum Nijmegen besucht werden konnte.
Die Ausstellung veranschaulichte die Geschichte des Naturkundeunterrichts
und den schulischen Gebrauch naturhistorischer Sammlungen. Neben ausgestopften
Tie-ren und anderen Präparaten waren auch alte Schulwandbilder in der
Ausstellung zu sehen.
Anschrift: Natuurmuseum Nijmegen, Gerard NOODTSTRAAT 121, 6511 ST Nijme-gen
E-Mail: info@natuurmuseum.nl, Internet: http://www.natuurmuseum.nl
Im belgischen Besucherzentrum Midzeelhoeve konnte vom 8. September bis 1.
Dezember 2002 die Ausstellung „Van God en Gebod. De aanschouwing in het godsdienstonderricht
in den kleuter- en lagere school van de vorige eeuw“ („Von Gott und Gebot.
Die Anschauung im Religionsunterricht des Kindergartens und der Volksschule
des vorigen Jahrhunderts“) angesehen werden.
Mit dieser Ausstellung zeigte das Schularchiv- und museum von Erf en Heem
vzw. ein Bild des Unterrichts der biblischen Geschichte, des Katechismus
und der Liturgie des letzten Jahrhunderts. Anhand von Wandbildern aus der
eigenen Sammlung wurden die Besucher in die Zeit zurückversetzt, in
der vor allem auch auf das Gottesbild mit großen Abbildungen bestimmend
Einfluss genommen wurde. Zu dieser Ausstellung ist auch ein Katalog, herausgegeben
von Erf en Heem vzw, erschienen.
Anschrift: Bezoekerscentrum Midzeelhoeve, Midzelen 27, B - 2860 Sint-Katelijne-Waver,
Tel 015 55 44 14, E-Mail: leopold4@yucom.be
Das Schulmuseum Ottweiler zeigt vom 08.09.2002 bis 31.03.2003 die Sonderaus-stellung
„ABC und Hakenkreuz - Schule und Erziehung in der NS-Zeit“. Die Ausstellung
geht der Verbreitung des nationalsozialistischen Gedankenguts mit der Fokussierung
auf die Generation der Kinder und Jugendlichen nach. Ein Schwer-punkt ist
dabei die Indoktrination über die Lehrmittel und Medien, die innerhalb
der Schulen zum Einsatz kamen.
Die politische Einflussnahme in Filmen, Spielen, Büchern und Zeitschriften
für Jugendliche wird mit Original-Exponaten dargestellt und veranschaulicht.
Anschrift: Schulmuseum Ottweiler, Goethestr. 13, 66564 Ottweiler, Tel.: 06824-4649;
Fax: 06824-700845; E-Mail: schulmuseum@handshake.de
Publikationen:
1970 entstand das Museum für Bildungswesen und Pädagogik mit dem
Ziel, Dokumente zur Geschichte des slowakischen Bildungswesens und der Pädagogik
zu sammeln, zu bearbeiten und durch verschiedene Formen der kulturellen Tätigkeiten
der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Museum ist
die zentrale Muse-umseinrichtung des Bildungsministeriums und ist organisatorisch
in das Institut für Informationen und Prognosen des Bildungswesens mit
dem Sitz in Bratislava einge-gliedert. Seit 2000 befindet sich das Museum
in neuen Räumlichkeiten und setzt sei-ne Aktivitäten fort.
Im Bereich der Facharbeit organisierte das Museum 2000 eine Veranstaltung
anlässlich des 30. Jahrestages seiner Gründung sowie ein Fachkolloquium
zur Geschichte der ältesten pädagogischen Anstalten, zusammen mit
der Präsentation der erworbenen Sammlungen (April 2002). Im Rahmen dieser
Tätigkeiten erschienen drei Publikationen: 30-Jahre Museum für
Bildungswesen und Pädagogik 1970-2000 (Bratislava 2000); Geschichte
der Bildung in Orava (Bratislava 2001) und Geschichte der pädagogischen
Anstalten in der Slowakei (Bratislava 2002).
Weitere Informationen: Museum für Bildungswesen und Pädagogik,
Hálova 16, 85101 Bratislava, Slowakische Republik, Tel./Fax.: 004212-62410665.
Sonstiges:
„10 Jahre Schulmuseum Steinhorst“ - Ausstellung und Aktionen. Unter diesem
Motto lud das Schulmuseum Steinhorst am 14. Mai 2002 zur Feier anlässlich
seines 10-jährigen Bestehens ein. Nachträgliche Hinweise: Schulmuseum
Steinhorst; Marktstr. 20, 29367 Steinhorst, Tel.: 05148-4015,
E-Mail: schulmuseum.steinhorst@t-online.de
Am Schulmuseum der Freien Fröbelschule Keilhau laufen derzeit zwei Projek-te,
die unter der fachlichen Betreuung von Dr. Reimund MEFFERT vom Neuen Thü-ringer
Fröbelverein (www.froebelweb.de) stehen. In ersten Projekt geht es um
die fortgesetzte Erfassung und Katalogisierung des historischen Quellenbestandes
der Historischen Fröbelbibliothek Keilhau, insbesondere Fotos (Picture-CD-ROM)
so-wie des umfangreichen Handschriftennachlasses der Mitstreiter Friedrich
FRÖBELS in Keilhau. Darüber hinaus ist der Aufbau eines Netzwerkes
touristischer Kooperation zur erfolgreichen Integration des Schulmuseums
in lokale Tourismusangebote ge-plant.
Das zweite Projekt konzentriert sich auf die Erfassung und Katalogisierung
des Quellenbestandes zur Architekturgeschichte des Schulstandortes Keilhau
und auf die Analyse der Beziehungen zwischen Friedrich FRÖBEL und der
Gemeinde Keilhau zwischen 1817 und 1831. Zudem geht es um eine Präsentation
des Schulmuseums im Internet und die Koordination der Zusammenarbeit der
Fröbelinstitutionen in Thü-ringen.
Der Bayerische Wissenschaftsminister Hans ZEHETMAIR hat am 31.7.2002 das
Bayerische Schulmuseum Ichenhausen besucht und dabei mitgeteilt, dass das
Land für die Einrichtung der bereits im Jahre 2000 fertig gestellten
Erweiterungsbauten des Schulmuseums 400.000,- Euro bereit stellen wird. Die
Einrichtung der Bauten wird schrittweise erfolgen. Mit der Fertigstellung
der Einrichtung aller neuen Räumlichkeiten ist aber kaum vor 2005 zu
rechnen.
„200 Jahre Schulpflicht in Bayern“. Das Bayern2Radio wird am 26.12.2002,
12.05-13.00 Uhr, eine von Professor Dr. Max LIEDTKE entworfene Sendung zu
diesem Jubiläum bringen. Titel der Sendung: `Seit 23.12.2002: Schulpflicht
in Bay-ern - Ein frühes Weihnachtsgeschenk oder eine dauernde Plage?`
Die Sendung wird sich mit der gesellschaftlichen Bedeutung der Schulpflicht
befassen. Dabei wird auch deutlich gemacht, dass diese 1802 verordnete
`Schulpflicht` wegen der zahlreichen Ausnahmeregelungen (Kinder von Standespersonen,
Bauernkinder, Proletarierkin-der) im strengen Sinn nur eine `Unterrichtspflicht`
war und dass sich auch die Durch-setzung dieser `Unterrichtspflicht` bis
in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hingezogen hat. Überdies
soll vermerkt werden, dass es auch in Altbayern wie erst recht in den erst
nach 1803 Bayern angegliederten Landesteilen deutlich frühere Verordnungen
zur `Schulpflicht` gab.
Seit kurzem steht das „Virtuelle Schulmuseum Klagenfurt“ als weltweit erstes
virtuelles Schulmuseum unter www.schulmuseum.at im Internet. Das Virtuelle
Schulmuseum wurde konzipiert von Brigitte GERETSCHLÄGER, Elmar LECHNER
und Christian PIRKER, produziert von der Firma SideStep-Management Consulting,
Kla-genfurt und finanziert vom bw:bwk. Integriert sind folgende Themen bzw.
Ausstellungsräume: „Das Klassenzimmer von anno dazumal“, „Lesen, Schreiben
und Rechnen“, „Religion“, „Geschichte“, „Erdkunde“, „Naturkunde“, „Unterrichtsmittel“,
„Erzählungen aus der Schule von anno dazumal“ und „Wechselausstellung“.
Die zentrale Absicht dieses Museum ist es, einen Einblick in die historische
Ausstattung der Schule und das historische Lehren und Lernen zu geben, um
nicht zuletzt den Blick zu schärfen für Belange und Entwicklungen
der Gegenwart.
Weitere Hinweise: Universität Klagenfurt, Abteilung für Historische
und Ver-gleichende Pädagogik, Universitätsstraße 65-67, A-9020
Klagenfurt/Austria, E-Mail: elmar.lechner@uni-klu.ac.at
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